An dieser Stelle wird keineswegs eine lückenlose Geschichtsschreibung der Kirche zu Sonnenburg erfolgen. Vielmehr werden einige wichtige Daten aufgezeigt, die zu einem Besuch dieses außergewöhnlichen Gotteshauses anregen sollen. Wer sich intensiver damit beschäftigen möchte, dem sei das Buch empfohlen:
Schilling / Stege: Das Westminster des Lebuser Landes, Individuell-Verlag, 2010 (ISBN: 978-3-935552-37-0)
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1405 | Älteste Erwähnung einer Sonnenburger Kirche im Lebuser Stiftsregister |
1460 | Herrenmeister Heinrich von Redern stiftete einen Altar für die Kapelle |
um 1480 | Neubau der Kirche an gleicher Stelle durch Herrenmeister Richard von der Schulenburg |
1508 | Einweihung der neuen Ordenskirche |
1538 | Erster evangelischer Pfarrer in Sonnenburg (nach der Reformation) |
1603 | Der Westturm der Kirche wird errichtet |
1608 | Der Westturm fällt einem Brand zum Opfer |
1626 | Altar wird dem Herrenmeister zum Geschenk gemacht (aus Berlin-Cölln) |
1637 | Im Dreißigjährigen Krieg wird die Ordenskirche geplündert und zerstört |
1652 |
Johann Moritz Fürst von Nassau-Siegen wird Ordensmeister: Neben Schloss und Ort wird auch die Kirche in Ordnung gebracht |
1698 | Turmneubau (bis 1700) |
1752 | Ein Brand vernichtet große Teile des Ortes und kann erst kurz vor der Kirche unter Kontrolle gebracht werden |
nach 1750 | Der Kirchwinkel (Passage rund um die Kirche) erhält das heutige Aussehen, die Schule entsteht |
1808 | Sonnenburg erhält das Stadtrecht |
1811 | Die Balley Brandenburg wird aufgelöst (im Zuge der Säkularisation), die Kirche wird zur "Stadtkirche" |
1814 | Erneuter Brand, bei dem Turm und Dach beschädigt wurden. Die drei Glocken und die Turmuhr wurden unbrauchbar. |
bis 1818 | Der Turm und die zerstörten Gebäude im Kirchwinkel werden nach den Plänen von K. F. Schinkel wieder aufgebaut. Der Turm bekommt keine Haube mit Spitze, sondern die offene Form mit Türmchen, im Volksmund "Back(en)zahn" genannt. Nach "angelsächsischer Bauart" ausgeführt, ähnelt die Kirche nun dem Westminster in London. |
1845 | Die Orgel wird eingeweiht, gebaut von der Firma Lang&Dinse, Berlin |
1847 | Erneuter Brand der Kirche, diesmal von einem Blitz entzündet |
1852 | Die Ballei Brandenburg wird wieder errichtet, aber die Kirche blieb die Stadtkirche |
1856 | Die neuen Glocken konnten geweiht werden. Eine Spende von Amtmann Ritsch. Ein Jahr später wurde eine neue Turmuhr in Betrieb genommen. |
ab 1914 | Irgendwann im Ersten Weltkrieg wurden die Glocken demontiert und für Kriegszwecke eingeschmolzen |
um 1918 | Nach jahrelangem Hin und Her wegen fehlenden Geldes wurde die Dampfheizungsanlage in die Kirche eingebaut |
1923 | Ein Neuguß der drei Glocken erfolgte, die 1924 eingeweiht wurden |
1925 | Umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Kirche führten zu hohen Schulden der Stadt, weil die bewilligten Mittel bei weitem überschritten wurden. Die Kirchweihe im Juni wurde um so feierlicher. |
nach 1930 | Den Gefallenen des Ersten Weltkrieges zu Ehren wurde der Vorschlag gemacht, die Wappen in die Fenster einzuarbeiten. Ein Wappenfeld kostete 105 Mark. |
1946 | Nach der Vertreibung der Deutschen und Ansiedlung von Polen wird die Kirche katholisch - "Kirche der Mutter Gottes von Tschenstochau" |
1979 | Der Außenputz der Kirche wurde entfernt und die Backsteinmauern ausgebessert |
1994 | Der Hauptaltar wurde nach Restaurierung der Kirche geweiht |
1997 | Auch die Kanzel konnte nach Sanierungsarbeiten wieder geweiht werden |
1998 | Abschluss von umfangreichen Arbeiten am Kirchendach |
2000 | Abschluss der Arbeiten am Gewölbe und Restauration der Malereien |
2005 | Abschluss der aufwändige Restaurierung der Wappenfenster |
2008 | Fünfhundertster Jahrestag der Kirchweihe |
Kontakt:
Bernd Thiel
sonnenburg
@ mailde.de
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